Für Klimagerechtigkeit und Umweltschutz

NaturFreunde rufen auf zur Teilnahme an Großdemonstration am 4. November in Bonn

© 

Der nächste Weltklimagipfel findet in unmittelbarer Nähe zu Europas größter Treibhausgas- Quelle statt, dem rheinischen Braunkohlerevier. Deutschland ist Weltmeister bei der Förderung des Klimakillers Braunkohle, gehört zu den zehn Ländern weltweit mit dem höchsten CO2-Ausstoß und führt die Liste der sechs größten Klimasünder in Europa an. Der große Einfluss der Kohlelobby und der Autoindustrie verhindert bisher auch bei uns eine konsequente Umsetzung der CO2-Reduktionsziele.

Drastische Maßnahmen
Um die Erwärmung der Erdatmosphäre in den kommenden Jahrzehnten auf 1,5 Grad zu begrenzen, bedürfte es drastischer Maßnahmen. Doch die freiwilligen Reduktionsziele aus dem Paris-Vertrag führen zu einer Erwärmung von 2,7 bis 3 Grad. Das heißt: in einen Zustand, der absehbare katastrophale Veränderungen der Klimasysteme auslösen wird. Es wird bald sehr viel mehr Opfer durch extreme Niederschläge und Stürme sowie extreme Hitze geben. Ohne effektive Maßnahmen werden ganze Landstriche unbewohnbar werden, Millionenstädte ihre Trinkwasserversorgung durch Gletscher verlieren und Länder von der Landkarte verschwinden. Dies wird zu millionenfacher Flucht von Menschen führen.

Profitgier verursacht ökologische Probleme
Das alles wird derzeit in Kauf genommen, weil eine kleine, aber sehr reiche Minderheit ihre Profite und ihren Wohlstand aufrechterhalten will. Das globale Wirtschaftswachstum und die Gier nach Profit verursacht weltweite soziale Spaltungen, Flucht vor Hunger, Krieg, Armut und massive Umweltzerstörungen. Das alles ist Grund genug, um Druck auf die COP23-Verhandler zu machen. Der Klimawandel ist nicht allein ein Umweltproblem, sondern Ergebnis der gesellschaftlichen Produktionsweise, für die die Industrie- und Schwellenländer stehen. Wenn Klimaschutz mehr als Symptom-Bekämpfung sein will, dann brauchen wir gesellschaftliche Lösungsansätze, mit denen wir soziale Ungerechtigkeit und Naturzerstörung gleichzeitig überwinden.

Der Kampf für die globale Klimagerechtigkeit
Diesen neuen Gesellschaftsentwurf müssen die sozialen Bewegungen weltweit erstreiten. Wenn wir den Klimawandel bekämpfen wollen, dürfen nicht gleichzeitig Freihandelsabkommen abgeschlossen werden. Wenn wir fossile Industrien abschalten, dann muss es ein starkes Netz für die Menschen geben, deren Arbeitsplätze davon abhängen. Und wenn die westliche Handels- und Wirtschaftspolitik Lebensgrundlagen in den Ländern des Südens zerstört, dann haben die Menschen, wenn sie von dort fliehen müssen, bei uns ein Recht auf Willkommen. Wir kämpfen nicht allein für Emissionsreduktionen, sondern für globale Klimagerechtigkeit.