Neue Bildungsmaterialien für interkulturelle Naturerlebnisse mit Kindern

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In den letzten 25 Jahren haben sich die „Umweltdetektive“ (UWD) als erfolgreiche Marke für die Umweltbildungsarbeit der Naturfreundejugend und der NaturFreunde etabliert. In diesem Jahr wurden von der Naturfreundejugend neue UWD-Materialien entwickelt und sind ab jetzt kostenlos bestellbar.

Mit den neuen Materialien lassen sich Naturerlebnisveranstaltungen für Kinder mit unterschiedlichen kulturellen und sprachlichen Hintergründen konzipieren. Die Aktionskartensets und begleitenden Handbücher zu den Themen Einstieg & Kennenlernen, Feuer, Wasser, Erde und Luft sind eine Kombination aus naturpädagogischen Aktionen und spielerischer Sprachförderung.

Natur für alle

Seit einigen Jahren besuchen immer mehr Kinder aus geflüchteten Familien die Veranstaltungen der Naturfreundejugend. Die Muttersprache dieser Kinder ist oft nicht Deutsch. Das bringt neue Herausforderungen für die Organisator_innen mit sich, wird aber auch als große Bereicherung erlebt. „Wir möchten allen Kindern, egal welcher Herkunft, eine Teilnahme an unseren Veranstaltungen ermöglichen“, sagt Larissa Donges, Bildungsreferentin für Umwelt und Nachhaltigkeit der Naturfreundejugend Deutschlands. „Die neuen Materialien sollen den haupt- und ehrenamtlich Aktiven helfen, ein entsprechendes Angebot zu entwickeln. Wir wollen die Kinder dazu anregen, die Natur gemeinsam mit allen Sinnen zu erleben und dabei ihre Sprachen und kulturellen Hintergründe als positive Vielfalt wahrzunehmen.“

Orte der Begegnung schaffen

Natur tut gut und kann entspannen. Gerade in schwierigen Lebenssituationen ist sie ein Ort, an dem Ruhe und Energie getankt werden kann. Aktivitäten im Grünen können von Alltagssorgen ablenken, zur Freizeitgestaltung beitragen und zum Erleben mit allen Sinnen anregen. Gerade Kinder können sich hier bewegen, spielen und Spaß haben. Gleichzeitig kann die nähere Umgebung kennengelernt werden, was hilft, am neuen Ort anzukommen. Außerdem findet bei der Begegnung der Geflüchteten mit anderen Teilnehmenden ein interkultureller Austausch statt, bei dem jeweils neue Perspektiven eingenommen und bereichernde Erfahrungen gemacht werden können. Nicht zuletzt schaffen gemeinsame Naturerlebnisse Sprachanlässe und helfen auf spielerische, ungezwungene Weise, die deutsche Sprache zu erlernen. Umweltbildung wird somit zum Instrument der Sprachförderung.

Neue Bildungsmaterialien

Die von der Naturfreundejugend entwickelten neuen Materialien behandeln die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft. Die Aktionskartensets im DIN A5-Format sind in einfacher Sprache formuliert und enthalten zum besseren Verständnis viele kindgerechte Abbildungen und Illustrationen. Jedes Kind erhält zudem als persönliches Andenken ein „Erlebnisbuch“. In dieses Mitmachheft kann es seine Entdeckungen malen, einkleben oder schriftlich festhalten. Pädagogische Fachkräfte können zur Vorbereitung die begleitenden Handbücher nutzen oder sich auf einer Schulung weiterbilden lassen. Begleitet wurde die Materialentwicklung von einem fachlichen Beirat, der sich aus Expert*innen der Umweltbildung, der Jugendverbandsarbeit, der Didaktik, der Sprachwissenschaften und der interkulturellen Arbeit zusammensetzte. Bevor die Materialien in den Druck gingen, wurden die Kartensets und Handbücher außerdem in zahlreichen Veranstaltungen in ganz Deutschland auf ihre Praxistauglichkeit getestet und anschließend an einigen Stellen überarbeitet.

Die Materialien stehen nun allen Interessierten zur Verfügung und können über den Shop der Naturfreundejugend Deutschlands gegen eine Versandgebühr bestellt werden.

Tipp: Drei Fortbildungen zum Thema „Naturerlebnis und Umweltbildung mit jungen Geflüchteten“ finden im Februar, März und im Mai 2018 statt.

Weitere Informationen

Mehr Informationen gibt es in der Bundesgeschäftsstelle der Naturfreundejugend Deutschlands:

Larissa Donges
Naturfreundejugend Deutschlands
Warschauer Straße 59a
10243 Berlin

donges@naturfreundejugend.de
(030) 29 77 32 74

Das Projekt „Umweltdetektive grenzenlos“ wird in Kooperation mit dem Bundesjugendwerk der AWO durchgeführt und von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert.