Jetzt 31 neue (und inklusive) Boulderwege in Groß-Gerau

Ein Bericht von Jürgen Prinz über die NaturFreunde-Fortbildung "Routenbau Inklusion"

© 

Anfang April fand in Hessen eine Bergsport-Fortbildung zum Thema "Routenschrauben für Klettergruppen mit Inklusionshintergrund" statt. In einer kleinen Boulderhalle einer Schule in Groß-Gerau wurden dabei sowohl theoretische als auch praktische Aspekte des Routenbaus für inklusive Klettergruppen behandelt. Die Leitung hatten Sandra Palm und Rebekka Schütze vom Bundeslehrteam Bergsport sowie Matthias Grell, Bundesfachbereichsleiter Natursport.

Der Lehrgang war genauso fantastisch vorbereitet wie die Boulderhalle. Bei unserem Eintreffen waren alle Klettergriffe gereinigt und standen für das Routenschrauben bereit. In gut gelaunten Runde begann die Fortbildung noch am Freitagabend mit einem Theorieteil zum Thema Klettern und Inklusion. Die fachliche Kompetenz der Referent*innen war beeindruckend und alle Teilnehmenden sehr wissbegierig.

Es ging ja um das Schrauben von Kletterrouten an künstlichen Kletteranlagen für Menschen mit Handicap. In der Fortbildung wurden deshalb auch Fragen bewegt wie: Wie können Routenschrauber ohne Handicap die verschiedenen Beeinträchtigungen nachempfinden, um passende Routen zu planen? Welche Herausforderungen ergeben sich dadurch im Routenbau? Und wie sind die Sicherheitsbestimmungen?

Klettern mit Eindrehen, Klettern mit Slopern, Klettern an Leisten

Am Samstag folgte dann ein praktischer Teil, bei dem von allen Teilnehmenden interessante Routen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden geschraubt wurden. Dabei wurden verschiedene Themen wie zum Beispiel "Klettern mit Eindrehen", "Klettern mit Slopern" und "Klettern an Leisten" behandelt. Zudem mussten verschiedenste Kletter- und Boulderproblemstellungen bewältigt werden.

Abends genossen wir gesellige Stunden mit Pizza in der Jugendherberge Darmstadt, wo wir uns austauschten und neue Kontakte knüpften.

Am Sonntag setzten wir das Routenschrauben fort, wobei ein besonderes Problem gelöst werden musste: Eine Route sollte durch einen Torbogen geschraubt werden, die von beiden Seiten zu klettern sein sollte. Letztlich wurden bei dieser Fortbildung insgesamt 31 neue Boulderwege geschraubt.

Diese 2,5-tägige Fortbildung war äußerst lehrreich und sportlich anspruchsvoll. Zudem verstanden sich die Teilnehmenden sehr gut . Wir hoffen, dass die erstellten Routen von allen Kletternden – mit und ohne Handicap – gut angenommen werden und Freude beim Klettern bereiten.

Jürgen Prinz
NaturFreunde Bayreuth

Weitere Bilder

Fortbildung Routenbau Inklusion, B304F

© 
© 
© 
© 
© 
© 
© 
© 
© 
© 
©